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Braut

Die seriöse Braut ist die Verlobte

Eine Braut ist eine unverheiratet Frau, die ein Verlöbnis eingegangen ist. In Lexika wird gelegentlich behauptet, die Braut sei die „junge Frau am Tag ihrer Hochzeit“. Dies trifft nicht zu, wenngleich der Begriff „Braut“ dort am deutlichsten zutage tritt. Hier irrte das Lexikon Wikipedia 2015. Sprachlich und sachlich korrekt ist nur die Aussage, die Braut sie eine verlobte, aber noch nicht verheiratete Frau. Diese Aussage geht durch alle Lexika, beginnen bei Grimm über die Konversationslexika des 19. Jahrhunderts bis hin zu modernen Enzyklopädien. (Siehe Beispiele).

Wortherkunft der Braut

Die Wortherkunft ist zwar nicht eindeutig zu klären, doch weist bereits Grimm nach, dass in nahezu allen Sprachen ähnliche Worte existierten: „brûd, bruid; br­d, Bride, brûðr oder brud. „Brud“ hießt es auch heute noch im Niederdeutschen.

Andere Frauen, die als „Braut“ bezeichnet werden.

Im Jugendjargon, namentlich in den 1950er Jahren, bezeichneten junge Männer ihre Freundinnen als „Bräute“. Dieser Begriff hat sich in manchen Gegenden bis heute erhalten. Eine „Sozia“ wurde dabei gerne als „Motorradbraut“ bezeichnet. Gelegentlich wurden auch Prostituierte scherzhaft als „Bräute“ bezeichnet, wie der Rotwelsch-Begriff „Kalle“ („Braut“) belegt, der sowohl für Huren wie auch für Bräute verwendet wurde. Auch von Seeleuten wurde gesagt, sie hätten „in jedem Hafen eine Braut“. Typischerweise lesen wir dazu bei Ringelnatz:

Wir, die Bräute der Fahrensleute, lieben und küssen, doch wissen, sie müssen zur Seefahrt zurück. Und wenn sie ertrinken, dann – wissen wir – winken uns andre zum Glück.

Noch mehr Bräute ...

Weitere Ableitungen werden für Gegenstände, virtuelle Partnerinnen und sogar Sexpuppen und andere derartige Hilfsmittel verwendet. Da Nonnen nicht heiraten durften, wurden sie auch als „Bräute Christi“ bezeichnet.

Man kann also sagen, dass der Begriff Braut viele Bedeutungen hat, von denen diese die sieben wichtigsten sind:

1. Die Verlobte – die eigentliche Braut. Die ist die „zivile“ Definition.
2. Die als Braut ausgeschmĂĽckte Frau am Tag ihrer Hochzeit. Diese Idee ist auf den Einfluss der Kirchen zurĂĽckzufĂĽhren.
3. Die Freundin als Kumpel- und Freizeitfrau und zukĂĽnftige Verlobte.
4. Die Geliebte als „Braut auf Zeit“.
5. Die Hure als Braut fĂĽr eine Nacht, insbesondere in der Seefahrt.
6. In der christlichen Religion: Ordensfrauen als „Bräute Christi“.
7. Geräte und Einrichtungen („Windbraut“, „Seemannsbraut“ für Masturbatoren)

Beispiele fĂĽr die korrekte Definition von "Braut"

Brockhaus (gegen 1890) : Braut heißt ein Mädchen oder eine Witwe von der Zeit der Verlobung bis zur Schließung der Ehe. Im Mittelhochdeutschen bezeichnete Braut die junge Frau am Hochzeitstage.

Meyers (gegen 1880): Braut (mittelhochd. brut), eine Frauensperson von dem Moment des gesetzlich gültigen Verlöbnisses bis zur Schließung des Ehebundes.

Büchner: (aus religiöser Sicht, 1890) Eine Person weiblichen Geschlechts, welche sich mit einer Person männlichen Geschlechts in ein Ehebündnis eingelassen, und mit diesem nach Gottes Ordnung in den Ehestand treten, und darin leben will.

All Zitate (außer Ringelnatz) finden Sie in „Retrolib

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