Das Handsymbol ist sehr alt - es wurde bereits im Mittelalter angewendet. Typisch ist immer ein mĂ€nnlicher Finger, der in die zum Kreissymbol geformte weibliche Hand eindringt. Dies war das ĂŒbliche verschlĂŒsselte Symbol fĂŒr den Geschlechtsverkehr, sei er ehelich, unehelich oder sogar zwischen lesbischen Frauen.
Dies Bild wird als âstehendes Brautpaarâ beschrieben. Es ist ein Teil eines Tafelbild aus dem 15. Jahrhundert. Gerade das 15. Jahrhundert kennt zahllose Abbildungen der zu einem Kreis geformten Hand der Frau als Symbol fĂŒr SexualitĂ€t.
Das wohl berĂŒhmteste GemĂ€lde mit einem Handsymbol stammt aus der Malschule von Fountainbleau - zwei unterschiedliche, aber gleichwohl deutliche und ordinĂ€re Handzeichen der beiden Frauen, die sowohl als lesbische Geste wie auch als Zeichen einer HetĂ€re an ihren Liebhaber gedeutet werden können.
Das Bild stellt nach Ansicht der Kunsthistoriker ein erotisches DoppelportrĂ€t aus der zweiten Schule von Fontainebleau dar, das PortrĂ€t der Gabrielle dâEstrĂ©es und der Duchesse de Villars. Es soll von 1594 datieren und befindet sich im Pariser Louvre.
Die Zeichnung zeigt anschaulich, wie die KĂŒnstler der Vergangenheit sexuelle Bereitschaft darstellten. Die HĂŒbscherin oder die Kupplerin macht das Zeichen der Körperöffnung (hier auf dem RĂŒcken).
Das Bild stammt von dem Ostdeutschen Grafiker Anton Kern, der es nach Kunsthistoriker-Meinung auf einem GemĂ€lde Giovanni Battista Pittonis beruht: Die GroĂmut des Scipioâ. Problematisch ist freilich, dass auf Pittonis Bild zwar ein Greis zu sehen ist (möglicherweise ihr Vater) â dieser steht aber im Hintergrund. Die schöne âCeltiberinâ, die dem Scipio Aricanus als Kriegsbeute zustand, trĂ€gt aber völlig andere ZĂŒge als die von Anton Kern dargestellte Frau. Die RĂŒckgabe der Verlobten erfolgte auch nicht aus GroĂmut, sondern im Rahmen eines Deals mit ihrem Verlobten, dem Prinzen Allucius.
Die Geschichte (in englischer Sprache). â
Ausschnitt aus einem WandgemĂ€lde (ca. 1960), das Szenen aus der Französischen Revolution darstellt. Man sieht die ĂŒberaus vulgĂ€ren Handzeichen sehr deutlich. WĂ€hren die HĂŒbscherinnen (Huren) die Handzeichen fĂŒr die Bereitschaft zum Geschlechtsverkehr mal als Zeichen fĂŒr die Vulva (oval) und mal rund (fĂŒr den Teil der MĂ€nner, die nie eine Vulva aus der NĂ€he sehen konnten) als âLochâ vorzeigen, versuchen die Freier, mit dem Aufspreizen der Finger oder dem Zeichen fĂŒr die âGrĂ€tscheâ zu zeigen, dass sie den Geschlechtsverkehr anstreben.
Das WandgemĂ€lde stammt von dem Hamburger KĂŒnstler E. Toller und ist Bestandteil der TraditionsgaststĂ€tte aus den 1960er Jahren âDer Kleinen Olympâ in Bremen.
Bildnis eines lesbischen Paares, in dem der Maler Harry Holland die alte Symbolik benutzt, wie sie bereits in der Schule von Fontainebleau benutzt wurde.
Harry Holland ist ein atypischer moderner Maler. Er wurde 1941 in Glasgow geboren und malt in einem realistischen, bisweilen plakativ anmutenden Stil. Doch dies tĂ€uscht â hinter den meisten seiner Bilder verbergen sich Geschichten, die in Symbolen erzĂ€hlt werden â so wie in diesem GemĂ€lde zweier lesbisch liebender Frauen. Der KĂŒnstler wird weitgehend verkannt, findet aber wegen der vielen erotischen Darstellungen Eingang in die erotische Literatur mit Beispielen zur symbolischen Liebe, zur lesbischen Erotik und zur BisexualitĂ€t.