Züchtigung

Allgemeines über die Züchtigung

Züchtigung ist ein veraltetes Wort für die Körperstrafe. Die Worte „Zucht“ („Zucht und Ordnung“) Aufziehen und „Züchtigung“ sind eng miteinander verbunden. Wer in angeblich „geordneten Verhältnissen“ leben will, muss strenge Selbstzucht üben, damit er in Anstand und Sittsamkeit leben kann, ansonsten begeht er möglicherweise „Unzucht“. Gelingt ihm dies nicht, und erreicht ihn die Hand eines Erziehers, der ein Recht daraus beansprucht, ihn auf den „rechten Weg“ zurückzuführen, so „züchtigt“ dieser die Person.

Diese „Züchtigung“ wurde oftmals durch Schläge vollzogen. Männer nahmen sich das Recht gegenüber Frauen heraus, und der Herrschaft war es erlaubt, die Domestiken zu züchtigen. Dazu kam die „häusliche Züchtigung“ und später (bei Einführung der Schulpflicht) die schulische Züchtigung. In der Erotik ist „Erziehung“ ein gebräuchliches Synonym für Züchtigungen.

Züchtigung als frivoles Rollenspiel

Daneben existierte die Züchtigung als frivoles Spiel, das mal aus Neugierde an nackter Haut ausgeführt wurde, dann aber auch aus erotischer Lust (Schmerzlust) betieben wurde. Als besonders erregend gilt, vom anderen Geschlecht geschlagen zu werden, und zwar möglichst in einem erotisch gefärbten Zusammenhang. Die sinnlichste Art ist das sogenannte (OTK), auf deutsch „übers Knie legen“.

Das ist bis heute so. Die Mehrzahl aller erotischen Züchtigungen basiert auf Rollenspielen, in denen sich ein an sich starker Partner spielerisch unterwirft, sich „züchtigen lässt“ und dabei die Situation selbst und den Schmerz genießt.

Wie eine Züchtigung empfunden wird, hängt von der Art und Intensität der Züchtigung ab, aber auch von der Qualität des vollziehenden Rollenspielers und der Umgebung, in der sie stattfindet.

Klassische Prozeduren im Rollenspiel

Die klassischen Rituale werden oft in Rollenspielen kopiert:

1. Das Festlegen der Rollen.
2. Das Einverständnis zur Bestrafung einholen und das Strafmaß bestätigen lassen.
3. Das Entkleiden als „peinlicher Prozess“.
4. Die eigentliche Prozedur nach der festgelegten Dramaturgie.
5. Eine „offizielle“ Beendigung, eventuell mit Dank.
6. Möglicherweise im Anschluss noch das „Eckenstehen“.

Die meisten dieser Rituale werden in der erotischen Literatur ausführlich beschrieben.

Züchtigungen in der erotischen Literatur

In der erotischen Literatur kommt es hauptsächlich zu drei verschiedenen Arten der Züchtigung:

- Häusliche Züchtigung.
- Schulische Züchtigung (vor allem in Internaten).
- Willkürliche Züchtigungen der Domestiken.
- Züchtigung in Besserungsanstalten und Zuchthäusern.
- Züchtigungen in speziell dafür eingerichteten Bordellen.

Je nach der Epoche, in der die entsprechende Literatur entstand, werden unterschiedliche Instrumente für Züchtigungen und andere Strafen eingesetzt, und auch die Prozeduren variierten stark. Allerdings wurde die erotischen Prozeduren in klassischen (z.B. viktorianischen) Epochen meist an nicht-erotische Züchtigungen angeglichen. Dies ist heute nicht mehr der Fall - Schilderungen über Züchtigungen sind fast immer reine Fantasien.

Züchtigungen zur "Reinigung" der Psyche

Manchmal werden Züchtigungen auch als erotische Strafen eingesetzt, die, der Beichte nicht unähnlich, zur Reinigung der Psyche dienen sollen.

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