DS (Teil von BDSM)

Diese Seite über die Abkürzung DS kann Ausdrücke aus dem Rotlicht-Jargon enthalten. Die Erläuterungen dazu sind jedoch so dargestellt, dass keine Beeinträchtigung der Entwicklung Jugendlicher befürchtet werden muss.

Kurz gefasst - die Definition von DS im Lexikon

DS auch „D/S“ geschrieben steht für Domination und Submission und wird heute häufig anstelle von BDSM benutzt, da der Anteil der Praktizierenden von „Dominierung und Unterwerfung“ innerhalb der Szenerie besonders groß ist. In Deutschland hat sich dagegen eher durchgesetzt, von der „SM“-Szene zu schreiben, also von „Sadomasochisten“, was recht irreführend ist.

Ausführlich – DS: die Verwendung

DS oder D/S beinhaltet alle Formen der erotischen Herrschaft und Unterwerfung, gleich ob diese hauptsächlich psychisch oder physisch motiviert ist. Die meisten erotischen D/S-Praktiken bestehen in Rollenspielen, die dauerhafte D/S-Beziehung ist deutlich seltener – sie wird praktisch nur in Insider-Kreisen gelebt und nimmt gelegentlich seltsame Züge an. Die D/S-Szene überschüttet ihre Mitglieder, aber auch völlig Fremde, mit Begriffen wie 24/7 , EPE, TPE, Lifestyle D/S, FLR. Im Grunde sind dies Hohlwörter, weil jedes Paar die Beziehung anders ausgestaltet. Die Möglichkeit, solche Beziehungen überhaupt mit Etiketten zu belegen, setzt allerdings voraus, Teil der D/S-Community zu sein.

Die freien Rollenspiele werden hingegen von sinnlichen Paaren oder von professionellen Dienstleistern (sogenannten „Dominas“) am Klienten vollzogen. Dabei sind die Rollen fast immer durch ein soziales Gefälle bestimmt: hier die Herrinnen und Herren, dort die Sklavinnen und Sklaven. In den weitaus meisten Fällen sind sie realitätsfern und eher das Ergebnis erotischer Träumereien als die Erfüllung von Lebensträumen.

Typische Rollen sind:

- Erzieher(innen) und meist aufsässige Zöglinge.
- Hausherr(innen) und nachlässiges Personal.
- Lehrer(innen) und faule SchĂĽler(innen).
- Ordensschwestern und KlosterschĂĽler(innen).
- Krankenschwestern und renitente Patienten/Patientinnen.
- Die strenge Tante und der lĂĽsterne Neffe.
- Tierhalter(innen) und menschliche Tiere.
- Kriminalisten/Kriminalistinnen und Verdächtige.
- Gefängnisaufseher(innen) und Sträflinge.
- Ehefrau/Ehemann und launische Gefährtin/Gefährte.

Die Unterwerfung im Rollenspiel muss keinesfalls immer mit körperlicher Züchtigung einhergehen, obgleich sie zweifellos beleibt ist. Es geht vielmehr darum, den unterwürfigen Teil „in die Schranken zu weisen“, das heißt, seine Rechte einzuschränken und zu reglementieren. Parallel dazu findet eine künstliche Abwertung statt: Nackt sein, sich „nuttiger Wäsche“ anzuziehen oder (bei Männern) weibliche Kleidungsstücke zu tragen, sich auf Knien oder auf „allen Vieren“ fortzubewegen und aus Näpfen zu essen, um nur einige Beispiele zu nennen. Sex Bei Spielhandlungen kann Sex jede beliebige Bedeutung haben. Die Person, die sich unterwirft, ist grundsätzlich von der Gunst der anderen Person abhängig, bestimmt also, wann, wie oft und wie viel Sex geschenkt wird und in welcher Weise dieser ausgeführt wird. Im Rollenspiel ist dies verständlich, doch werden derartige Praktiken auch in sogenannten „Lifestyle“ D/S-Beziehung praktiziert, insbesondere in FLRs. Hierbei ergeben sich existenzielle Fragen, die geklärt werden sollten, bevor man eine solche Beziehung eingeht.

Missbrauch von DS-Beziehungen

Von Missbrauch kann man sprechen, wenn ein egozentrischer Meister (seltener eine Domina) im Schnellverfahren Vertrauen aufbaut, dies durch einen Sklavenvertrag besiegelt und die „Sklavin“ (oder den Sklaven) dann entrechtet. Da bei solchen Vorgängen in der Regel die „Salamitaktik“ benutzt wird, ist es für den Betrogenen oftmals sehr schwer, den eingeschlagenen Weg wieder zu verlassen. Das beste Gegenmittel ist, Außenkontakte weiterhin zu pflegen.