Matching, Matchmaking oder Matching-Methoden nennt man wissenschaftliche Methoden und Erfahrungstatsachen, die dazu dienen, die Übereinstimmung zweier Menschen für eine Beziehung oder Ehe festzustellen. Man sagt auch Matchmaking-Methoden oder in Deutschland Partnerübereinstimmungstests. Häufig wird dabei das Fünffakorenmodell („Big Five“) oder der von Katharine Briggs und Isabel Myers erdachte Myers-Briggs-Test verwendet.
Die Methoden beruhen auf drei recht unterschiedlichen Grundannahmen:
Gleichheitstheorie beim Matchmaking
Diese Theorie behauptet, dass Menschen mit gleichen Charaktermerkmalen das Leben am besten meistern würden. Auf dieser Theorie basiert besipielsweise das Matchmaking des US-amerikanischen Anbieters eHarmony.
Ergänzungstheorie bei den meisten Anwendern von Machtmaking
Innerhalb dieser Theorie wird gesagt, dass Menschen in gewissen charakterlichen Belangen gleich sein müssten, sich aber in anderen ergänzen sollten. Diese Theorie steht heute hinter fast allen Matchmaking-Methoden.
Unterschiedstheorie - im Volk verbreitet
Diese Theorie wird sehr selten offiziell vertreten, ist aber im Volks sehr populär und besagt, dass erst die Unterschiede in den Charakteren eine Beziehung lebendig machen würden. („Gegensätze ziehen sich an“).
Andere Theorien
Verschiedentlich wird behauptet, dass „soziale Ähnlichkeit“ der eigentliche Indikator für gute Beziehungen ist. Neuerdings gibt es auch Annahmen, dass die Evolution gewisse Spuren in uns hinterlassen hat, die Menschen sofort zum „Annehmen“ oder „Ablehnen“ eines Partners führen würden. Auch Aberglauben (Astrologie) spielt noch eine große Rolle im Volke.
Gerüchte über alle Theorien
Eine bislang noch unbewiesene Theorie, die aber in internen Matchmaking-Kreisen diskutiert wird, besteht darin, dass die Auswirkungen des Matchmaking auf einer Illusion beruhen: „Wenn der die Wissenschaft sagt, dass wir füreinander bestimmt sind, dann glauben wir es auch“. Manche Partnervermittler warnen deshalb bereits davor, die eigenen Vorschläge zu ernst zu nehmen, weil es bei Dates zwischen angbeblich „perfekt“ passenden Partnern oftmals zu Enttäuschungen kommt
* Wir weisen vor allem Schüler bei Hausarbeiten darauf hin, dass die Oberbegriffe hier keine wissenschaftlichen Kategorien, sondern journalistisch aufbereitete Zusammenfassungen bestehender Theorien sind.
Die Test geben zumeist ein recht oberflächliches Bild von den tatsächlichen Charaktereigenschaften, weil diese erst in der Kombination miteinander (und daher erst im Handeln) wirksam werden. Besonders der als „Big Five“ bezeichnete Psychotest udn der Myers-Briggs-Test sind relativ einseitig auf den Dualismus extravertiert-introvertiert ausgerichtet. Psychologische Tests sind ohnehin fragwürdig, weil sie nur einen Teil des Menschseins abdecken, nämlich denjenigen, der unter psychologischen Kriterien betrachtet werden kann. Das ist möglicherweise ein sehr geringer Bereich. Man sollte dabei daran denken, dass für 18-jährige Partnersuchende andere Merkmale wichtig sein können als für 58-Jährige.
Eines der Probleme dieser Test besteht auch darin, dass sie bei facettenreichen Menschen versagen. Diese Tatsache wird von Wissenschaftlern und Anwendern gerne verschwiegen. So kann zum Beispiel ein Mensch in einer Situation introvertiert, in einer anderen extravertiert sein.
* Vergleiche auch Falsch-positive Matching-Ergebnisse und Klassifikationen.
Ein besonderes Problem, das selten behandelt wird, ist die Umsetzung der Matching-Regeln in Computerprogramme und die Rückübersetzung in Text. Beim Matching wird gerne der Begriff „Algorithmus“ verwendet, weil dieser sehr wissenschaftlich klingt.
Forscher: es gibt keine zutreffenden Matching-Algorithmen
In einer umfassenden Meta-Studie haben Forscher 2012 festgestellt, dass es keine wissenschaftlichen Matching-Algorithmen gibt. Dennoch behaupten die Online-Partnervermittler weiterhin, über solche zu verfügen.